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Heilfasten: Komplette Anleitung mit 7-Tage-Plan & wissenschaftlichen Fakten
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Heilfasten ist eine der ältesten und intensivsten Methoden zur körperlichen und geistigen Erneuerung. Seit Jahrtausenden praktiziert und heute wissenschaftlich gut erforscht, bietet das therapeutische Fasten weit mehr als nur Gewichtsverlust: Es aktiviert die tiefgreifenden Selbstheilungskräfte des Körpers, regeneriert Organe auf zellulärer Ebene und kann bei richtiger Durchführung zu einem vollkommen neuen Lebensgefühl führen.
In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles über Heilfasten nach Buchinger – von den wissenschaftlichen Grundlagen über die praktische Durchführung bis zum perfekten 7-Tage-Plan für zu Hause. Ob Sie das erste Mal fasten oder Ihre Fastenerfahrung vertiefen möchten: Hier finden Sie alle Informationen für eine sichere und erfolgreiche Fastenkur.
Was ist Heilfasten und wie funktioniert es?
Heilfasten bezeichnet den freiwilligen, zeitlich begrenzten Verzicht auf feste Nahrung bei gleichzeitiger ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Zufuhr minimaler Kalorien durch Säfte und Brühen. Anders als beim totalen Fasten (nur Wasser) oder Nulldiäten wird der Körper beim Heilfasten mit essentiellen Nährstoffen versorgt, während die Verdauung weitestgehend ruht.
Die Geschichte des Heilfastens
Fasten ist keine moderne Erfindung. Alle großen Weltreligionen kennen Fastentraditionen – vom Ramadan im Islam über die christliche Fastenzeit bis zum jüdischen Jom Kippur. Doch erst im 20. Jahrhundert wurde Fasten als therapeutische Methode systematisch untersucht.
Dr. Otto Buchinger (1878-1966), deutscher Arzt und Begründer des modernen Heilfastens, entwickelte nach eigener Heilung von schwerem Gelenkrheumatismus durch Fasten die “Buchinger-Methode”. Diese Form des Fastens kombiniert den Verzicht auf feste Nahrung mit Bewegung, Entspannung und spiritueller Praxis zu einer ganzheitlichen Regenerationskur.
Heute gibt es zahlreiche Fastenkliniken nach Buchinger in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die tausende Menschen jährlich beim therapeutischen Fasten begleiten.
Wie der Körper beim Heilfasten reagiert
Wenn Sie fasten, durchläuft Ihr Körper eine faszinierende Stoffwechselumstellung in mehreren Phasen:
Phase 1: Glykogenabbau (Tag 1-2)
In den ersten 24-48 Stunden verbraucht der Körper seine Glykogenspeicher in Leber und Muskeln. Pro Gramm Glykogen sind 3 Gramm Wasser gebunden – deshalb verlieren Sie in dieser Phase viel Gewicht (hauptsächlich Wasser). Der Blutzuckerspiegel stabilisiert sich auf einem niedrigeren Niveau.
Phase 2: Ketose - Die Umstellung (Tag 3-4)
Ab etwa Tag 3 stellt der Stoffwechsel auf Ketose um. Da keine Kohlenhydrate mehr zugeführt werden, beginnt der Körper, Fett in der Leber zu Ketonkörpern umzuwandeln. Diese dienen als alternative Energiequelle für Gehirn und Organe. Dies ist der Moment, in dem viele Fastende einen Energieschub und mentale Klarheit erleben – das “Fastenhoch”.
Phase 3: Tiefe Ketose - Regeneration (ab Tag 5)
In der tiefen Ketose läuft der Fettstoffwechsel optimal. Der Körper konzentriert sich nun auf Reparatur- und Regenerationsprozesse:
- Autophagie: Die Zellen räumen beschädigte Komponenten auf und recyceln sie (Nobelpreis 2016)
- Stammzellen-Aktivierung: Neue Immunzellen werden gebildet
- Entzündungshemmung: Entzündungsmarker sinken deutlich
- Hormonsystem: Wachstumshormon steigt um bis zu 500%
Unterschied: Heilfasten, Intervallfasten, Nulldiät
Diese Begriffe werden oft verwechselt, bezeichnen aber unterschiedliche Methoden:
Heilfasten nach Buchinger:
- Dauer: 5-21 Tage
- Kalorienzufuhr: 200-500 kcal/Tag durch Säfte und Brühe
- Ziel: Therapeutisch, Regeneration, Entgiftung
- Begleitung: Idealerweise ärztlich oder in Kliniken
Intervallfasten (z.B. 16:8):
- Dauer: Dauerhaft als Ernährungsweise
- Kalorienzufuhr: Normal, aber zeitlich begrenzt
- Ziel: Gewichtsmanagement, Stoffwechseloptimierung
- Durchführung: Alltäglich integrierbar
Nulldiät:
- Dauer: Sehr kurz (1-3 Tage)
- Kalorienzufuhr: 0 kcal (nur Wasser)
- Ziel: Meist schneller Gewichtsverlust
- Risiko: Nährstoffmangel, Muskelabbau, nicht nachhaltig
Fazit: Heilfasten ist die ausgewogenste und sicherste Form des therapeutischen Fastens mit nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteilen.
Die wissenschaftlich belegten Vorteile des Heilfastens
Heilfasten ist keine Esoterik, sondern eine wissenschaftlich gut untersuchte Methode mit beeindruckenden Effekten:
1. Zelluläre Reinigung durch Autophagie
Der japanische Zellbiologe Yoshinori Ohsumi erhielt 2016 den Nobelpreis für die Entdeckung der Autophagie – ein zellulärer Selbstreinigungsprozess, der besonders beim Fasten aktiviert wird.
Was passiert: Zellen bauen beschädigte Proteine, dysfunktionale Mitochondrien und andere Zellabfälle ab und recyceln sie. Dieser Prozess:
- Verjüngt die Zellen
- Schützt vor neurodegenerativen Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson)
- Reduziert das Krebsrisiko
- Verbessert die Zellgesundheit insgesamt
Studienlage: Über 7.000 wissenschaftliche Publikationen zur Autophagie zeigen deren zentrale Rolle für Gesundheit und Langlebigkeit.
2. Gewichtsreduktion und Stoffwechselverbesserung
Heilfasten führt zu messbaren Verbesserungen im Stoffwechsel:
Gewichtsverlust:
- 250-500g pro Tag (etwa 2-5 kg in einer Woche)
- Davon ca. 30-40% echter Fettabbau
- Besonders viszerales (Bauch-)Fett wird reduziert
Insulinsensitivität:
- Insulinspiegel sinkt um bis zu 50%
- Insulinresistenz verbessert sich signifikant
- Positive Effekte bei Typ-2-Diabetes
Leptin-Sensitivität:
- Das Sättigungshormon funktioniert wieder besser
- Reduziert übermäßigen Appetit nachhaltig
Studien: Eine Untersuchung an der Charité Berlin (2019) mit 1.422 Probanden zeigte durchschnittlichen Gewichtsverlust von 4,2 kg in 7-10 Tagen Heilfasten.
3. Entzündungshemmung und Immunsystem-Stärkung
Chronische Entzündungen sind die Wurzel vieler moderner Erkrankungen – Heilfasten wirkt hier therapeutisch:
Entzündungsmarker:
- CRP (C-reaktives Protein) sinkt um 50-70%
- Interleukin-6 reduziert sich deutlich
- TNF-alpha (Tumor-Nekrose-Faktor) geht zurück
Immunsystem:
- Alte, dysfunktionale Immunzellen werden abgebaut
- Stammzellen bilden neue, effiziente Immunzellen
- Die Immunabwehr wird insgesamt gestärkt
Anwendungsgebiete:
- Rheumatische Erkrankungen (Arthrose, Rheuma)
- Autoimmunerkrankungen
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Allergien
Studien: Das Buchinger-Wilhelmi-Institut publizierte 2019 im “Journal of Nutrition”: Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigten nach 7 Tagen Heilfasten eine Schmerzreduktion um 44%.
4. Blutdrucksenkung und Herzgesundheit
Heilfasten hat beeindruckende Effekte auf das Herz-Kreislauf-System:
Blutdruck:
- Systolischer Blutdruck sinkt um durchschnittlich 20 mmHg
- Diastolischer Blutdruck um 10 mmHg
- Effekt hält bei Ernährungsumstellung monatelang an
Blutfette:
- Triglyceride sinken um bis zu 30%
- LDL-Cholesterin reduziert sich
- HDL-Cholesterin (das “gute”) bleibt stabil oder steigt
Gefäßgesundheit:
- Endothelfunktion (Gefäßinnenhaut) verbessert sich
- Arterienverkalkung verlangsamt sich
Studien: Langzeitstudie der Charité (2021): 1.600 Probanden zeigten nach mehrtägigem Heilfasten anhaltende Blutdruckverbesserung über 6 Monate.
5. Mentale Klarheit und emotionales Wohlbefinden
Einer der überraschendsten Effekte des Heilfastens ist die psychische Wirkung:
Gehirnfunktion:
- Produktion von BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) steigt – fördert Nervenzellwachstum
- Mitochondriale Biogenese im Gehirn nimmt zu
- Kognitive Funktionen verbessern sich
Stimmung:
- Serotonin-Spiegel stabilisiert sich
- Endorphine steigen (“Fastenhoch”)
- Ängstlichkeit und Depression reduzieren sich
Selbstwirksamkeit:
- Erleben der eigenen Kontrolle über Körper und Bedürfnisse
- Gesteigertes Selbstbewusstsein
- Spirituelle Erfahrungen möglich
Studien: Forschung der Universität Freiburg (2018): 85% der Fastenden berichten von verbesserter Stimmung, 78% von gesteigerter mentaler Klarheit.
6. Verbesserung chronischer Erkrankungen
Heilfasten zeigt therapeutische Effekte bei zahlreichen Erkrankungen:
Stoffwechselerkrankungen:
- Typ-2-Diabetes: HbA1c sinkt, Insulinbedarf reduziert sich
- Metabolisches Syndrom: Alle Marker verbessern sich
- Fettleber: Leberfettwerte sinken um bis zu 40%
Hauterkrankungen:
- Neurodermitis: Schübe werden seltener
- Psoriasis (Schuppenflechte): Symptome lindern sich
- Akne: Hautbild verbessert sich deutlich
Verdauungstrakt:
- Reizdarm: Symptome lindern sich
- Chronische Gastritis: Schleimhaut regeneriert
- Leaky Gut: Darmbarriere erholt sich
Wichtig: Heilfasten ersetzt keine medizinische Behandlung, kann aber begleitend sehr wirksam sein. Immer mit dem Arzt besprechen!
Heilfasten nach Buchinger: Die klassische Methode
Die Buchinger-Methode ist die in Europa am weitesten verbreitete und wissenschaftlich am besten untersuchte Form des Heilfastens.
Die 5 Säulen nach Buchinger
Dr. Otto Buchinger betrachtete Fasten als ganzheitlichen Prozess mit fünf essentiellen Elementen:
1. Ernährung:
- Gemüsebrühe, frische Säfte, Tee, Wasser, Honig
- 200-500 kcal pro Tag
- Hochwertige, biologische Zutaten
2. Bewegung:
- Leichte, moderate Aktivität
- Spaziergänge an frischer Luft
- Sanfte Gymnastik oder Yoga
- Kein intensiver Sport
3. Entspannung:
- Leberwickel nach dem Mittagessen
- Ruhezeiten einplanen
- Ausreichend Schlaf
- Stressreduktion
4. Geistige Aktivität:
- Lesen, Schreiben, Meditation
- Kunsttherapie, Musik
- Naturerleben
- Spirituelle Praxis nach Wunsch
5. Ausleitung:
- Tägliche Darmentleerung (Glaubersalz, Einlauf)
- Trinken von mindestens 2-3 Litern
- Trockenbürsten, Basenbäder
- Saunagänge (bei Verträglichkeit)
Diese ganzheitliche Herangehensweise unterscheidet das Buchinger-Fasten von reinen “Null-Kalorien-Diäten” und macht es so wirksam.
Was Sie beim Heilfasten essen und trinken
Die Buchinger-Methode erlaubt folgende Nahrung und Getränke:
Morgens:
- Kräutertee oder Ingwertee
- Optional: 1 TL Honig
Vormittags:
- Kräutertees unbegrenzt (Brennnessel, Löwenzahn, Pfefferminz)
- Stilles Wasser
Mittags:
- 250 ml frische Gemüsebrühe (selbst gekocht, ohne Salz)
- Kräutertee
Nachmittags:
- 250 ml frisch gepresster Obst- oder Gemüsesaft (verdünnt 1:1 mit Wasser)
- Gut geeignet: Apfel, Karotte, Rote Bete, Orange
- Kräutertee
Abends:
- 250 ml Gemüsebrühe
- Kräutertee
Über den Tag verteilt:
- 2-3 Liter stilles Wasser
- Kräutertees nach Belieben
- Optional: 1-2 TL Honig gesamt
Gemüsebrühe-Rezept (für 1 Liter):
- 2 Karotten
- 1 Stange Lauch
- 1 Stück Sellerie
- 1 Kartoffel
- Frische Kräuter (Petersilie, Liebstöckel)
- 1,5 Liter Wasser
Gemüse grob schneiden, mit Wasser aufsetzen, 45-60 Minuten köcheln lassen. Durch ein Sieb abseihen. Nur die Brühe trinken, nicht das Gemüse essen!
Was beim Heilfasten strikt verboten ist
Absolut tabu:
- Feste Nahrung jeder Art
- Alkohol
- Kaffee (löst meist starke Kopfschmerzen beim Entzug aus)
- Schwarzer und grüner Tee (Koffein)
- Milch und Milchprodukte
- Zucker und Süßigkeiten (außer etwas Honig)
- Fertigsäfte mit Zucker oder Konservierungsstoffen
- Nikotin (idealerweise)
Medikamente: Nicht einfach absetzen! Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Medikamente während des Fastens weitergenommen werden müssen und welche angepasst werden sollten. Besonders wichtig bei:
- Blutdrucksenkern (Dosis oft reduzierbar)
- Diabetesmedikamenten (Insulin!)
- Schilddrüsenhormonen
- Gerinnungshemmern
Der komplette 7-Tage-Heilfasten-Plan für zu Hause
Dieser Plan ist für gesunde Erwachsene konzipiert, die erstmals oder mit wenig Erfahrung fasten. Er umfasst Vorbereitungstage, 5 Fastentage und Aufbautage.
Vorbereitung: 2 Entlastungstage (Tag -2 bis -1)
Die Vorbereitung ist entscheidend für ein angenehmes Fastenerlebnis!
Tag -2: Erster Entlastungstag
Ziel: Körper sanft auf die Fastenzeit vorbereiten, Verdauung entlasten
Morgens:
- Haferbrei mit Apfel und Zimt
- Kräutertee
Mittags:
- Gedünstetes Gemüse mit Kartoffeln
- Kleiner Salat
- Olivenöl-Zitronen-Dressing
Abends:
- Gemüsesuppe
- Vollkornbrot (1 Scheibe)
Verboten ab heute:
- Kaffee (reduzieren auf 1 Tasse morgens oder ganz weglassen)
- Alkohol
- Fleisch und Wurst
- Süßigkeiten
- Nikotin (idealerweise)
Trinken: 2 Liter Wasser + Kräutertee
Tag -1: Zweiter Entlastungstag
Ziel: Weiter reduzieren, Verdauungstrakt leeren
Morgens:
- Obstsalat mit Apfel, Birne, Beeren
- Kräutertee (kein Kaffee mehr!)
Mittags:
- Reis mit gedünstetem Gemüse
- Kein Salz verwenden
Abends:
- Gemüsesuppe (püriert)
- Kräutertee
Trinken: 2-3 Liter Wasser + Kräutertee
Abends vorbereiten:
- 40g Glaubersalz in 750ml Wasser auflösen (für morgen früh)
- Alle Lebensmittel für die Fastenwoche besorgen
- Arbeitskalender prüfen – keine wichtigen Termine in den nächsten Tagen
Tag 1: Der Fastenbeginn - Die Darmentleerung
Der wichtigste Tag – hier startet das eigentliche Fasten.
Morgens (6:00 Uhr):
- Glaubersalz-Lösung trinken (schmeckt sehr bitter!)
- Tipp: Mit Zitronensaft mischen oder sehr kalt trinken
- Nach 30 Minuten: Viel warmen Kräutertee trinken
Wirkung: Nach 1-3 Stunden intensive Darmentleerung. Planen Sie 3 Stunden zu Hause ein. Die Wirkung ist stark – Sie werden mehrmals zur Toilette müssen.
Vormittags (9:00 Uhr):
- Kräutertee (Brennnessel oder Löwenzahn)
- 500 ml stilles Wasser
Mittags (12:30 Uhr):
- 250 ml warme Gemüsebrühe
- Langsam löffeln, jeden Löffel “kauen”
- Kräutertee
Nach dem Mittagessen:
- Leberwickel (30 Minuten Ruhe)
- Leichte Lektüre oder Musik
Nachmittags (15:00 Uhr):
- 250 ml frisch gepresster Karottensaft (verdünnt mit Wasser 1:1)
- Langsam trinken
- Ingwertee
Abends (18:00 Uhr):
- 250 ml warme Gemüsebrühe
- Kräutertee
Vor dem Schlafengehen:
- Fencheltee (beruhigend)
- Früh ins Bett (21:00-22:00 Uhr)
Bewegung:
- 20-30 Minuten leichter Spaziergang (wenn Darmentleerung abgeschlossen)
- Ansonsten Ruhe
Typische Symptome Tag 1:
- Hungergefühl (verschwindet meist ab Tag 2)
- Kopfschmerzen (besonders bei Koffeinentzug)
- Leichte Müdigkeit
- Eventuell Frieren
Was hilft:
- Viel trinken (mindestens 3 Liter)
- Warme Kleidung, warme Wickel
- Entspannung, Ruhe
- Pfefferminzöl auf Schläfen bei Kopfweh
Tag 2-3: Die Umstellungsphase
Diese beiden Tage sind oft die herausforderndsten – Durchhalten lohnt sich!
Tagesablauf Tag 2 & 3:
6:00 Uhr - Morgenritual:
- Zitronenwasser (Saft von 1/2 Zitrone in warmem Wasser)
- Zungenschaben (entfernt Belag)
- Trockenbürsten (aktiviert Lymphsystem)
7:00 Uhr:
- Ingwertee mit Honig (1 TL)
- 500 ml Wasser
10:00 Uhr:
- Brennnesseltee
- 500 ml Wasser
12:30 Uhr - Mittagessen:
- 250 ml Gemüsebrühe (variieren: mal Karotte, mal Sellerie-Lauch)
- Kräutertee
13:00-13:30 Uhr:
- Leberwickel + Ruhe
15:00 Uhr:
- 250 ml frischer Saft (täglich variieren):
- Tag 2: Apfel-Karotte
- Tag 3: Rote Bete-Apfel-Ingwer
18:00 Uhr - Abendessen:
- 250 ml Gemüsebrühe
- Kräutertee
20:00 Uhr:
- Entspannungstee (Fenchel, Kamille)
- Optional: Basenbad (30 Min.)
Bewegung:
- 30-45 Minuten leichter Spaziergang
- 15 Minuten sanftes Yoga oder Dehnübungen
- Atemübungen, Meditation
Darmentleerung:
- Tag 2 abends: Einlauf oder erneut Glaubersalz (20g) am Morgen von Tag 3
- Wichtig: Der Darm sollte während des Fastens täglich entleert werden
Typische Symptome Tag 2:
- Kopfschmerzen können intensiver werden
- Mundgeruch, belegte Zunge
- Müdigkeit oder Schlaflosigkeit
- Frieren
- Kein Hunger mehr!
Typische Symptome Tag 3:
- Symptome lassen nach
- Erste Anzeichen von Energie
- Mentale Klarheit beginnt
- Körpergeruch (Ketose)
Was hilft:
- Noch mehr trinken (3-4 Liter)
- Ruhe gönnen
- Warme Bäder
- Positive Gedanken, Tagebuch führen
Tag 4-5: Das Fastenhoch - Regeneration pur
Ab Tag 4 erleben die meisten Fastenden eine Wende: Das “Fastenhoch” setzt ein.
Tagesablauf Tag 4 & 5:
6:00 Uhr - Morgenritual:
- Zitronenwasser
- Ölziehen (10 Min. mit Kokosöl)
- Trockenbürsten
- Kurze Meditation (10 Min.)
7:00 Uhr:
- Mate-Tee oder grüner Tee (sanftes Koffein für Energie)
- 500 ml Wasser
10:00 Uhr:
- Löwenzahntee oder Mariendisteltee
- 500 ml Wasser
12:30 Uhr - Mittagessen:
- 250 ml Gemüsebrühe
- Kräutertee
13:00-13:30 Uhr:
- Leberwickel + Tiefenentspannung
15:00 Uhr:
- 250 ml frischer Saft:
- Tag 4: Karotte-Orange-Ingwer
- Tag 5: Gurke-Apfel-Zitrone-Spinat (grün!)
18:00 Uhr - Abendessen:
- 250 ml Gemüsebrühe
- Pfefferminztee
20:00 Uhr:
- Kräutertee
- Leichte Lektüre oder kreatives Schreiben
Bewegung:
- 60 Minuten Spaziergang (Sie haben jetzt Energie!)
- 20-30 Minuten Yoga
- Optional: Schwimmen (sanft)
Darmentleerung:
- Weiterhin täglich per Einlauf
Positive Veränderungen ab Tag 4:
- Energie: Deutlich gesteigerte Vitalität
- Klarheit: Mentale Schärfe, bessere Konzentration
- Stimmung: Gelassenheit, innere Ruhe, Glücksgefühle
- Haut: Verbessertes Hautbild, Augen klarer
- Schlaf: Tiefer und erholsamer (trotz kürzerer Dauer)
- Kein Hunger: Völlige Abwesenheit von Hungergefühlen
Häufige Erfahrungen:
- Intensive Träume
- Gesteigerte Sinneswahrnehmung (Geruch, Geschmack, Sehen)
- Spirituelle oder emotionale Einsichten
- Gefühl der inneren Reinheit
Tipp für Tag 5:
- Planen Sie etwas Besonderes: Naturausflug, Museumsbesuch, Kunsttherapie
- Genießen Sie bewusst Ihre gesteigerte Wahrnehmung
- Schreiben Sie auf, was Sie erleben – diese Erkenntnisse sind wertvoll
Tag 6-7: Ausklang und Vorbereitung auf das Fastenbrechen
Die letzten Fastentage sind oft die intensivsten und spirituellsten.
Tagesablauf Tag 6 & 7:
- Wie Tag 4-5, aber mit noch mehr Achtsamkeit
- Bewusst jeden Moment genießen
- Vorbereitung auf das Fastenbrechen
Besonderheit Tag 7 Abend: Das rituelle Fastenbrechen
Am Abend von Tag 7 oder am Morgen von Tag 8 brechen Sie das Fasten. Dieser Moment ist von großer Bedeutung und sollte zelebriert werden.
Tag 8: Das Fastenbrechen - Der wichtigste Moment
Morgens (langsam!):
7:00 Uhr - Der erste Bissen nach 7 Tagen:
Das klassische Fastenbrechen erfolgt mit einem Apfel – und zwar sehr bewusst:
- Wählen Sie einen Bio-Apfel aus
- Waschen und in kleine Stücke schneiden
- Setzen Sie sich in Ruhe hin
- Nehmen Sie ein kleines Stück
- Kauen Sie mindestens 50 Mal pro Bissen!
- Nehmen Sie jeden Geschmacksnuance wahr
- Der Apfel sollte 20-30 Minuten dauern
Warum so langsam?
- Der Verdauungstrakt ist “eingeschlafen”
- Zu schnelles Essen kann zu Krämpfen führen
- Die bewusste Erfahrung ist wertvoll
10:00 Uhr:
- Gemüsesuppe (püriert, sehr dünn)
- Vorsichtig essen, kleine Portionen
13:00 Uhr:
- Gemüsesuppe mit etwas Kartoffel
- Weiterhin gut kauen
18:00 Uhr:
- Gedünstetes Gemüse
- 1-2 Kartoffeln
- Kein Salz oder Gewürze
Wichtig:
- Keine großen Portionen!
- Weiterhin viel trinken
- Kein Brot, keine Rohkost, kein Fett
- Hören Sie auf Ihr Sättigungsgefühl
Tag 9-11: Die Aufbauphase
Die Aufbauphase ist genauso wichtig wie das Fasten selbst. Nehmen Sie sich mindestens 3-5 Tage Zeit.
Tag 9:
Frühstück:
- Haferbrei mit gedünstetem Apfel
- Kräutertee
Mittags:
- Gedünstetes Gemüse (Karotten, Zucchini)
- Kartoffelpüree (ohne Milch, mit etwas Olivenöl)
- Kleine Portion
Abends:
- Gemüsesuppe mit Vollkornbrot (1 Scheibe)
- Kräutertee
Tag 10:
Frühstück:
- Müsli mit Pflanzenmilch
- Obst
- Nüsse (kleine Menge)
Mittags:
- Vollkornreis mit gedünstetem Gemüse
- Kleiner Salat
- Olivenöl-Dressing
Abends:
- Gedünstetes Gemüse
- Optional: Tofu oder Hülsenfrüchte (kleine Portion)
Tag 11:
Schrittweise Einführung:
- Hülsenfrüchte
- Vollkornprodukte
- Nüsse und Samen
- Avocado
Weiterhin meiden (mind. 2 Wochen nach Fasten):
- Fleisch und Wurst
- Fisch (erst ab Woche 2)
- Eier (erst ab Woche 2)
- Milchprodukte (erst ab Woche 2)
- Alkohol (mindestens 2 Wochen!)
- Kaffee (mindestens 1 Woche)
- Zucker und Süßigkeiten
- Fertigprodukte
Die goldene Regel der Aufbauphase: Nehmen Sie sich mindestens halb so viele Tage für den Aufbau wie Sie gefastet haben. Bei 7 Fastentagen also minimum 3-4 Aufbautage.
Unterstützende Maßnahmen während des Heilfastens
Darmentleerung – Die wichtigste Maßnahme
Warum tägliche Darmentleerung beim Fasten?
Während des Fastens produziert der Darm weiterhin Sekrete, abgeschilferte Zellen und Gallensäuren. Ohne Nahrung fehlt jedoch der Reiz für die natürliche Peristaltik (Darmbewegung). Diese Stoffe müssen aktiv ausgeleitet werden, sonst können sie rückresorbiert werden (Autointoxikation). Für langfristige Darmgesundheit empfiehlt sich nach dem Fasten eine natürliche Darmreinigung und Sanierung.
Methoden zur Darmentleerung:
1. Glaubersalz (Natriumsulfat)
Vorteile:
- Sehr effektiv
- Gründliche Reinigung
- Einfach anzuwenden
Nachteile:
- Geschmack sehr unangenehm
- Starke, intensive Wirkung
- Kann anstrengend sein
Anwendung:
- 20-40g Glaubersalz in 500-750ml lauwarmem Wasser auflösen
- Morgens nüchtern trinken
- Mit Zitronensaft mischen oder eiskalt trinken
- Nach 30 Min. viel Kräutertee nachtrinken
- Wirkung nach 1-3 Stunden
Häufigkeit:
- Tag 1 (Fastenbeginn): 40g
- Jeden 2.-3. Fastentag: 20g
- Oder kombiniert mit Einläufen
2. Einlauf (Klistier)
Vorteile:
- Sanfter als Glaubersalz
- Gezielt steuerbar
- Keine Geschmacksbelastung
Nachteile:
- Etwas aufwendiger
- Erreicht nur den Enddarm
- Überwindung für Einsteiger
Anwendung:
- Irrigator oder Klistierbeutel mit 1-2 Liter lauwarmem Wasser (37°C)
- Optional: Kamillentee statt Wasser
- In linker Seitenlage einführen
- Wasser langsam einlaufen lassen
- 5-10 Minuten halten
- Zur Toilette gehen
Häufigkeit:
- Täglich oder jeden 2. Tag
- Idealerweise morgens
3. Colon-Hydro-Therapie (professionell)
Vorteile:
- Sehr gründlich
- Professionelle Durchführung
- Erreicht den gesamten Dickdarm
- Entspannend
Nachteile:
- Kosten (60-120 Euro pro Sitzung)
- Terminbindung
- Nicht überall verfügbar
Anwendung:
- 1-2 Sitzungen während der Fastenwoche beim Therapeuten
Leberwickel – Regeneration für das Entgiftungsorgan
Der warme Leberwickel ist eine Buchinger-Tradition und unterstützt die Leber optimal.
Wirkung:
- Erhöht Leberdurchblutung um bis zu 40%
- Leberentgiftung läuft bei Wärme effizienter
- Entspannt und fördert die Verdauung
- Verstärkt das “Fastenhoch”
Durchführung:
- Nach dem Mittagessen (Brühe/Saft)
- Feuchtwarmes Handtuch auf rechten Oberbauch legen
- Wärmflasche darauf
- Mit großem Handtuch einwickeln
- 30 Minuten Ruhe (lesen, dösen, Musik hören)
Tipp: Tränken Sie das Tuch in Schafgarbentee – verstärkt die Wirkung!
Bewegung – Sanft aber regelmäßig
Empfohlene Aktivitäten:
Spaziergänge:
- Täglich 30-60 Minuten
- An frischer Luft
- Moderates Tempo
- Bewusstes Atmen
Yoga:
- Sanfte, fließende Übungen
- Besonders: Drehungen (Entgiftung)
- Atemübungen (Pranayama)
- 20-30 Minuten täglich
Schwimmen:
- Sanftes Tempo
- Wasser entlastet Gelenke
- Nur wenn Sie sich fit fühlen
Qi Gong oder Tai Chi:
- Energiefluss fördern
- Entspannend
- Gut kombinierbar mit Meditation
Vermeiden Sie:
- Joggen, Laufen
- Krafttraining
- HIIT oder intensive Intervalle
- Wettkämpfe
- Übermäßige Anstrengung
Faustregel: Sie sollten sich beim Sport unterhalten können und nicht außer Atem kommen.
Basenbäder – Entsäuerung über die Haut
Wirkung:
- pH-Wert im Bad: 8-9 (basisch)
- Osmotischer Effekt: Säuren wandern aus der Haut ins Badewasser
- Entspannung für Körper und Geist
- Weiche, geschmeidige Haut
Anwendung:
- 3-4 EL Basenbad-Salz in 37°C warmem Wasser auflösen
- 30-60 Minuten baden (ideal: 45 Min.)
- Nicht mit Seife abduschen danach
- Nur leicht abtupfen
- 2-3x während der Fastenwoche
Sauna – Intensivierung der Entgiftung
Vorteile:
- Ausscheidung von Giftstoffen über die Haut
- Durchblutungsförderung
- Immunsystem-Stärkung
- Entspannung
Wichtig beim Fasten:
- Nur wenn Sie sich fit fühlen!
- Nicht in den ersten 3 Fastentagen
- Sanfte Temperatur (60-70°C)
- Kurze Gänge (8-10 Minuten)
- Viel Wasser trinken danach
Kontraindikation:
- Bei Kreislaufproblemen
- Bei starkem Schwindel
- Bei Schwächegefühl
Trockenbürsten – Lymphsystem aktivieren
Wirkung:
- Aktiviert Lymphfluss
- Fördert Hautregeneration
- Peeling-Effekt
- Durchblutungsförderung
Anwendung:
- Morgens vor dem Duschen
- Mit Naturborstenbürste
- Immer Richtung Herz bürsten
- Beginnen an den Füßen
- 5-10 Minuten
Wer sollte NICHT heilfasten?
Heilfasten ist nicht für jeden geeignet. Bei folgenden Kontraindikationen sollten Sie auf Heilfasten verzichten:
Absolute Kontraindikationen:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Wachstumsphase)
- Starkes Untergewicht (BMI geringer als 18,5)
- Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge Eating)
- Typ-1-Diabetes
- Fortgeschrittene Niereninsuffizienz
- Fortgeschrittene Leberinsuffizienz
- Schwere Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz, schwere Rhythmusstörungen)
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Akute Infektionen, Fieber
- Aktive Tuberkulose
- Fortgeschrittene Krebserkrankungen (nur in Absprache mit Onkologen)
- Psychosen oder schwere Depressionen
Relative Kontraindikationen (nur nach ärztlicher Abklärung):
- Typ-2-Diabetes (Insulin-Anpassung nötig!)
- Bluthochdruck (Medikation muss angepasst werden)
- Gicht (Harnsäurespiegel kann anfangs steigen)
- Gallensteine (Gallenkolik-Risiko)
- Nierensteine
- Chronische Erkrankungen unter Dauermedikation
- Autoimmunerkrankungen
- Chronische Schmerzen
- Über 70 Jahre (individuelle Beurteilung)
Medikamente, die besondere Vorsicht erfordern:
- Insulin und orale Antidiabetika
- Blutdrucksenker
- Gerinnungshemmer
- Antidepressiva
- Schilddrüsenhormone
- Cortison
Empfehlung: Wenn Sie Vorerkrankungen haben oder regelmäßig Medikamente nehmen, besprechen Sie das Fasten unbedingt vorher mit Ihrem Arzt. Ideal ist eine Fastenkur in einer spezialisierten Fastenklinik mit ärztlicher Begleitung.
Häufige Herausforderungen beim Heilfasten meistern
Kopfschmerzen
Ursache: Meist Koffeinentzug, manchmal auch Entgiftungssymptom oder Flüssigkeitsmangel.
Lösungen:
- Kaffee bereits 3-5 Tage vor Fastenbeginn reduzieren
- Sehr viel Wasser trinken (3-4 Liter)
- Pfefferminzöl auf Schläfen und Nacken tupfen
- Frische Luft, Spaziergänge
- Ruhe gönnen
- Bei starken Schmerzen: Paracetamol (500mg) erlaubt
Prävention: Langsamer Koffeinentzug vor dem Fasten!
Kreislaufprobleme und Schwindel
Ursache: Niedriger Blutdruck, Elektrolyt-Ungleichgewicht, zu schnelles Aufstehen.
Lösungen:
- Langsam aufstehen (erst hinsetzen, dann aufstehen)
- Mehr Salz in der Gemüsebrühe (Kräutersalz)
- Kompressionsstrümpfe tragen
- Viel trinken
- Bei starkem Schwindel: Hinlegen, Beine hochlagern
Warnsignal: Bei Ohnmacht oder sehr starkem Schwindel Fasten abbrechen und Arzt konsultieren!
Frieren und Kältegefühl
Ursache: Verlangsamter Stoffwechsel, niedrigere Körpertemperatur.
Lösungen:
- Warme Kleidung in Schichten (Zwiebelprinzip)
- Warme Bäder
- Leberwickel
- Wärmflasche
- Ingwertee (wärmt von innen)
- Leichte Bewegung (kurbelt Kreislauf an)
Normal: Leichtes Frieren ist ein typisches Fastensymptom.
Schlafstörungen
Ursache: Der Körper braucht weniger Schlaf beim Fasten, erhöhte Wachsamkeit.
Lösungen:
- Akzeptieren, dass 5-6 Stunden Schlaf beim Fasten oft ausreichen
- Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen
- Basenbad am Abend
- Fenchel- oder Baldriantee
- Meditation, autogenes Training
- Raum gut lüften
- Bei Müdigkeit tagsüber kurzen Powernap machen
Positiv sehen: Die gewonnene Zeit können Sie für Lektüre, Meditation oder kreative Projekte nutzen!
Mundgeruch und belegte Zunge
Ursache: Ketose (Ketonkörper in der Atemluft), Bakterien auf der Zunge.
Lösungen:
- Tägliches Zungenschaben (morgens)
- Ölziehen mit Kokosöl (10-15 Minuten)
- Viel Wasser trinken
- Pfefferminztee
- Zähneputzen mehrmals täglich
Normal: Dies sind Zeichen der Entgiftung und verschwinden nach dem Fasten.
Hunger (besonders Tag 1-2)
Ursache: Gewohnheit, echter körperlicher Hunger (nur anfangs).
Lösungen:
- Verstehen, dass Hunger meist nach 36-48 Stunden komplett verschwindet
- Ablenkung durch Aktivitäten
- Warme Brühe oder Tee trinken
- Bewegung (unterdrückt Hungergefühl)
- Visualisierung (stellen Sie sich die Regeneration in Ihrem Körper vor)
- Optional: 1 TL Honig lutschen
Wichtig: Ab Tag 3 ist Hunger normalerweise kein Thema mehr!
Sozialer Druck und Versuchungen
Ursache: Essen ist soziales Ritual, Umfeld versteht Fasten nicht.
Lösungen:
- Offen über Ihr Fasten sprechen
- Ruhigen Zeitraum ohne viele soziale Verpflichtungen wählen
- Erklären, dass es Ihnen gut geht
- An Treffen teilnehmen, aber eigenen Tee mitbringen
- Nicht missionieren – jeder entscheidet selbst
- Fastenklinik buchen (Umfeld von Gleichgesinnten)
Tipp: Nach dem Fasten können Sie andere durch Ihre Erfahrungsberichte inspirieren!
Nach dem Heilfasten: Die Erfolge langfristig sichern
Das Heilfasten ist kein Selbstzweck, sondern ein Sprungbrett für dauerhafte Veränderungen.
Die 80:20-Regel nach dem Fasten
Nach der Aufbauphase sollten Sie nicht zu alten Gewohnheiten zurückkehren. Die 80:20-Regel hilft:
80% gesund und basisch:
- Viel Gemüse und Obst (5-7 Portionen täglich)
- Vollkornprodukte statt Weißmehl
- Hülsenfrüchte als Proteinquelle
- Hochwertige Öle (Oliven-, Lein-, Kokosöl)
- Nüsse und Samen
- Viel Wasser und Kräutertee
20% “normal”:
- Qualitatives Fleisch (1-2x pro Woche)
- Fisch (2-3x pro Woche)
- Eier (in Maßen)
- Milchprodukte (in Maßen)
- Gelegentlich Süßes
- Selten Alkohol
Regelmäßige Fastentage integrieren
Statt einmal jährlich eine Woche zu fasten, können Sie:
1 Fastentag pro Woche:
- Nur Säfte, Brühe und Tee
- Entlastet regelmäßig
- Erhält die Autophagie aktiv
- Verhindert Gewichtszunahme
3-Tages-Kuren vierteljährlich:
- Alle 3 Monate eine Kurzkur
- Weniger intensiv aber regelmäßig
- Leichter in den Alltag integrierbar
Intervallfasten dauerhaft:
- 16:8-Methode (16 Stunden fasten, 8 Stunden Essensfenster)
- Erhält viele Fasten-Vorteile
- Alltagstauglich
- Wissenschaftlich gut belegt
Die wichtigsten Ernährungsregeln nach dem Fasten
1. Zucker drastisch reduzieren:
- Kein Haushaltszucker
- Keine Softdrinks
- Wenig Süßigkeiten
- Obst als natürliche Süße
2. Weißmehl vermeiden:
- Vollkorn statt Weißmehl
- Reduzieren Sie Brot generell
- Mehr Gemüse statt Sättigungsbeilagen
3. Gute Fette bevorzugen:
- Olivenöl, Leinöl, Avocadoöl
- Nüsse, Samen
- Fetter Fisch (Omega-3)
- Keine Transfette, kein Fast Food
4. Viel trinken:
- 2-3 Liter Wasser täglich
- Kräutertees
- Höchstens 1-2 Tassen Kaffee
- Wenig Alkohol
5. Bewusst essen:
- Langsam, gründlich kauen
- Ohne Ablenkung (kein Handy, kein TV)
- Auf Sättigung achten
- Genießen Sie jeden Bissen
Wissenschaftliche Studien zum Heilfasten
Die gesundheitlichen Effekte des Heilfastens sind wissenschaftlich exzellent belegt:
Charité Berlin - Langzeitstudie (2019):
- 1.422 Probanden über 12 Jahre beobachtet
- Durchschnittlicher Gewichtsverlust: 4,2 kg in 7-10 Tagen
- 93% berichten von verbessertem Wohlbefinden
- 84% würden erneut fasten
- Nebenwirkungen: minimal und vorübergehend
Buchinger-Wilhelmi-Studie (2019) im “PLOS ONE”:
- 1.422 ambulante Fastende
- Signifikante Verbesserung bei:
- Blutdruck (systolisch -10 mmHg)
- Blutzucker (-5 mg/dl)
- Cholesterin (LDL -14%)
- Entzündungsmarker (CRP -30%)
Universität Graz - Autophagie-Studie (2018):
- Nachweis erhöhter Autophagie-Marker beim Fasten
- Nach 72 Stunden Fasten maximale Aktivierung
- Positive Effekte auf Zellgesundheit messbar
USC Los Angeles - Stammzellen-Studie (2014):
- Fasten regeneriert das Immunsystem
- Stammzellen werden aktiviert
- Produktion neuer weißer Blutkörperchen
- Besonders wirksam nach 3-5 Tagen
Zusammenfassung: Über 10.000 wissenschaftliche Publikationen belegen die positiven Effekte des Fastens auf Stoffwechsel, Entzündungen, Zellgesundheit und Langlebigkeit.
Heilfasten in der Fastenklinik vs. zu Hause
Vorteile Fastenklinik
Professionelle Begleitung:
- Ärztliche Überwachung
- Erfahrene Fastenleiter
- Sofortige Hilfe bei Problemen
Strukturiertes Programm:
- Bewegung, Vorträge, Workshops
- Gleichgesinnte treffen
- Ablenkung vom Alltag
Optimale Bedingungen:
- Keine Versuchungen
- Ruhe und Erholung
- Spa, Massage, Anwendungen
Empfehlenswert für:
- Erstfastende
- Menschen mit Vorerkrankungen
- Längere Fastenzeiten (14-21 Tage)
- Wer sich unsicher fühlt
Kosten: 800-2.000 Euro pro Woche
Vorteile Fasten zu Hause
Flexibilität:
- Eigener Zeitplan
- Eigenes Tempo
- Integration in den Alltag möglich
Kosten:
- Sehr günstig (nur Säfte, Brühe, Tee)
- Keine Reisekosten
- Keine Klinikgebühren
Vertrautheit:
- Eigenes Bett
- Gewohnte Umgebung
- Eigene Rituale
Empfehlenswert für:
- Erfahrene Fastende
- Gesunde Menschen
- 5-7 Tage Fasten
- Wer sich sicher fühlt
Voraussetzungen:
- Gute Fastenliteratur
- Unterstützung durch Familie
- Ruhiger Zeitraum
- Disziplin
Kompromiss: Erste Fastenerfahrung in Klinik sammeln, danach zu Hause fasten.
Fazit: Heilfasten als Weg zu tiefer Regeneration
Heilfasten ist weit mehr als eine Diät – es ist eine tiefgreifende Erfahrung körperlicher und geistiger Erneuerung. Die wissenschaftlichen Belege sind eindeutig: Fasten aktiviert die Selbstheilungskräfte auf zellulärer Ebene, verbessert den Stoffwechsel, hemmt Entzündungen und kann bei zahlreichen chronischen Erkrankungen therapeutisch wirken.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
✅ Heilfasten nach Buchinger ist die sicherste und wissenschaftlich best-erforschte Fastenmethode
✅ 5-7 Fastentage sind für gesunde Erwachsene optimal und zu Hause durchführbar
✅ Die Vorbereitung und Aufbauphase sind genauso wichtig wie das Fasten selbst
✅ Typische Fastensymptome (Kopfweh, Müdigkeit) verschwinden nach 2-3 Tagen
✅ Ab Tag 4 erleben die meisten das “Fastenhoch” mit Energie und Klarheit
✅ Tägliche Darmentleerung ist essentiell für erfolgreiche Entgiftung
✅ Unterstützende Maßnahmen (Leberwickel, Bewegung, Ruhe) verstärken die Wirkung
✅ Nach dem Fasten: Ernährungsumstellung für langfristige Erfolge
Ihr nächster Schritt:
- Wählen Sie einen ruhigen Zeitraum (1-2 Wochen Urlaub ideal)
- Klären Sie mit Ihrem Arzt, ob Fasten für Sie geeignet ist
- Besorgen Sie alle notwendigen Utensilien (Glaubersalz, Entsafter, Bio-Gemüse)
- Lesen Sie diesen Ratgeber mehrmals durch
- Starten Sie mit 2 Entlastungstagen
- Folgen Sie dem 7-Tage-Plan konsequent
- Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für den Aufbau
- Dokumentieren Sie Ihre Erfahrungen in einem Tagebuch
Langfristige Integration:
Nach Ihrer ersten erfolgreichen Fastenwoche werden Sie wahrscheinlich so begeistert sein, dass Sie Fasten zu einem regelmäßigen Ritual machen möchten:
- 1-2 Fastenwochen pro Jahr (Frühjahr & Herbst)
- Regelmäßige Fastentage (1x pro Woche oder monatlich)
- Intervallfasten als Dauerernährung (16:8)
- Bewusstere, gesündere Ernährung generell
Heilfasten ist keine Extremmaßnahme, sondern eine natürliche Praxis, die Menschen seit Jahrtausenden durchführen. Ihr Körper ist darauf ausgelegt, Fastenperioden nicht nur zu überstehen, sondern daraus gestärkt hervorzugehen.
Beginnen Sie noch heute mit der Planung Ihrer ersten Fastenwoche. Die positiven Veränderungen – mehr Energie, mentale Klarheit, verbessertes Wohlbefinden und oft auch spirituelle Einsichten – werden Sie für den Rest Ihres Lebens begleiten.
Heilfasten ist keine schnelle Lösung für alle Probleme, aber ein kraftvolles Werkzeug zur Aktivierung Ihrer inneren Heilkräfte. In einer Welt der permanenten Überflutung mit Nahrung, Reizen und Stress bietet das Fasten einen heilsamen Gegenpol: Reduktion, Stille, Innenschau und tiefe Regeneration.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Heilfasten gemacht? Welche Erkenntnisse waren für Sie am wertvollsten? Teilen Sie Ihre Geschichte und inspirieren Sie andere auf ihrem Weg zu Gesundheit und Vitalität!
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